Geschichte der Pfadfinder*innen-Gruppe Ludesch

Anfänge und erste Aktivitäten

1946
Die offizielle Gründung der Pfadfindergruppe St. Martin erfolgte am 11. Juli 1946 durch Christian Vinzenz, sowie Guido und Egon Ammann. Neben den vier Patrullen Eisbär, Fuchs, Leopard und Falke, gab es noch ein Rudel von 6 bis 7 Wölflingen. Gesamt waren das ca. 40 bis 45 Mitglieder, davon 32 Pfadfinder (die heutigen Späher und Explorer), 6 bis 7 Wölflinge und 3 Leiter. Von Juli bis Oktober waren die Pfadfinder in einem Zimmer bei Christian Vinzenz einquartiert.

Am 8. Oktober fand vor dem Jugendheim die große Versprechensfeier statt. Es wurde die Einhaltung der Pfadfindergesetze gemäß unserem Wahlspruch „Jeden Tag eine gute Tat“ gelobt.
Es folgten Wochenendlager und Treffen mit Pfadfindern aus der Schweiz. Die Leiter wurden in Kursen auf der Lindauer Hütte zu Bergpfadfindern ausgebildet.  Die Buben standen Aufsicht bei den ersten Bergrennen auf dem Bürserberg. Das erste große Ereignis war das Landeskorpslager in der Mehrerau.

Die Gruppe war von Anfang an sehr aktiv. Sie veranstaltete Weihnachtausstellungen und verschenkte dabei die gebastelten Spielsachen an bedürftige Kinder. Sogar auf dem Gebiet des Theaters betätigte sich die Pfadfindergruppe. Das große Erfolgstheaterstück „Der Gmens-Däpp“ wurde uraufgeführt. Weiters beteiligten sich die Pfadfinder sehr zahlreich an den Jugendwahlfahrten am 1. Mai nach Rankweil.

1947
Das erste große Sommerlager im Fuchswald und und drei weitere Jahre am Seewaldsee bleiben stets in froher Erinnerung. Dies nicht zuletzt durch die Wettbewerbe in „Riblkochen“ und „Omelettschmei- ßen“ und den ersten versuchen, ein zünftiges Lagerfeuer zu gestalten.

Von November 1946 bis November 1947 waren die Pfadfinder im Jugendheim einquartiert. Hier stellte sich die Platz- und Raumfrage erneut, da der Raum an die KJ abgetreten werden musste. Vorübergehend quartierte man sich nochmals bei Christian Vinzenz und anschließend im Stickereilokal der Wehinger´s in der Dorfstraße ein. Obwohl keine Heizung vorhanden, wurden trotzdem regelmäßig Heimstunden abgehalten.

1948
In diesem Jahr wurde mit dem Bau eines eigenen Pfadfinderheimes begonnen. Im September 1948 war es bezugsfertig. Die „Hütte“ hatte eine Größe von ca. 3×4 m und wurde von den Buben „Kentucky“ genannt; ein Jugendparadies in der Wildnis bis zum Jahr 1952. Bald darauf wurde der Pfadfinderbetrieb infolge von Leitermangel eingestellt.

1952
Ab diesem Jahr folgte für die Pfadfindergruppe Ludesch eine eher ruhige Zeit (wenig bis gar keine Aktivitäten). Die Hütte wurde wieder abgerissen, da sich niemand um sie kümmerte und deshalb immer mehr verfiel.

Neuerliche Belebung

1971
Am 23. Juli 1971 wurde die Pfadfindergruppe St. Martin Ludesch von Christian Vinzenz, Werner und Karl Zerlauth sowie Elmar Hartmann neu ins Leben gerufen. Grund der Reaktivierung war das Pfadfinder-Bundeslager vom 16. bis 26. Juli 1971, bei dem rund 1500 Pfadfinder aus 8 nationen (England, Holland, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Italien, Nigeria und Österreich) nach Ludesch kamen und auf der Allmein ihre Zelte aufschlugen.
Zur Erinnerung an dieses große Ereignis wurde auf der Verkehrsinsel auf dem Dorfplatz ein ein Brunnen durch die Pfadfinder errichtet: geplant von einem Engländer und gebaut von Burgenländer Pfadfindern.
Dieses Großereignis löste eine enorme Pfadfinderbegeisterung bei den Ludescher Buben aus und war auch der Anlass, dass sofort eine Gruppe mit ca. 30. Mitgliedern gegründet werden konnte.
Noch im gleichen Sommer wurde ein Wochenendlager im Fuchs- wald bei Marul durchgeführt.
Von den zurückgelassenen Baumaterialien des Bundeslagers wurde im August 1971 ein Pfadfinderheim nach eigenen Entwürfen im „Wilden Graben an der Lutz“ aufgestellt. Das gesamte Pfadfinder- heim wurde mit großem Aufwand an Eigenleistungen erstellt und konnte am 11.11.1971 eingedeckt werden.
Beim Bau sehr geholfen haben die Gemeinde Ludesch und die Agrargemeinschaft. Die Gemein- de stellte Spannplatten, Welleternit, Wasserschlauch und Stromkabel. Die Agrargemeinschaft spendierte 12 Balken und die Firma Sparr stellte Schwertlinge zur Verfügung.
Mit neuem Elan ging es in die Lager am „Snake River“ im Fuchswald, auf den Ludescherberg, in die Vieus-Wiesen und beim Sportplatz an der Lutz in Ludesch.

1972
Die Pfadfinder begannen erstmals das „Klösla“ in Ludesch. Dieser Aktion voran ging natürlich eine Nikolausschulung.

1974
Am 02.02. 1974 fand der erste Pfadfinderball in der Blumenegghalle statt und wurde bis 1990 zur ständigen Einrichtung.
Im gleichen Jahr wurde auf Anregung von Hr. Pfarrer Schoder eine Sammlung unter den Freunden der Pfadfinder zur Anschaffung einer Pfadfinderglocke mit Glockenstuhl durchgeführt. Das Pfadfinderheim und die Glocke wurden am 16.06.1974 von Pater Edgar eingeweiht.

1975
Die Pfadfinder begannen als erster Verein in Ludesch Altpapier zu sammeln.
Auf dem Weg ins Pfingstlager nach Braz wurden unser Obmann Heinrich Paul und dessen Gattin Gertrude durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall tödlich verletzt. Das Lager wurde daraufhin vorzeitig abgebrochen.

1976
Da auch Mädchen zu den Pfadfindern wollten, wurde eine Mädchengruppe gegründet. Infolge Platzmangels wurde noch im selben Jahr mit der Planung zur Erweiterung des Pfadfinderheimes begonnen.

1978
Der Heimanbau war im Rohbau fertiggestellt.

1979
Der Mitgliederstand bewegte sich zur damaligen Zeit von ca. 60 auf 80 Mitglieder hin.
Der Heimanbau wurde im September 1979 von Pater Roman eingeweiht. Zu diesem Anlass fand ein großes Schaulager kombiniert mit einem „Tag der offenen Tür“ statt.
Ermöglicht wurde dieses Bauvorhaben durch die Unterstützung der Gemeinde, des Landes Vorarlberg, der Landespfadfinder und durch sehr viel Eigenleistung. Besonders verdiente Mitglieder beim Anbau waren: Christian Burtscher, Elmar Hartmann, August Töpfer und Walter Matt.

1980
Vom 24. bis 26.05.1980 wurde das Pfingstlager als Schaulager vor dem Pfadfinderheim durchgeführt, um der Ludescher Bevölkerung einen Einblick in das Lagerleben der Pfadfinder zu geben.

1981
Ludescher Ranger und Rover waren im Juli 1981 beim Jamborette in Rein bei Graz dabei. Die Gruppe Ludesch zählte 104 aktive Mitglieder.

1986
Am 29.11.1986 feierten wir unser 40-jähriges Jubiläum mit einem Festakt in der Blumenegghalle Ludesch. Verdiente Mitglieder wurden geehrt.

1987
Von 03. – 04. 10. 1987 fand ein großes Schaulager auf dem Gelände vor dem Pfadfinderheim statt. Programm: Kinderspielnachmittag, Lagerfeuer mit Überstellungsfeier, Messfeier in der Pfarrkirche, Frühschoppen.

1988
Am 02.07. 1988 veranstalteten wir einen Kindersportnachmittag mit Sackhüpfen, Hindernislauf, „Steintalkegeln“, Dosenwerfen, Schätzen, Baumstammstoßen und anschließendem Dämmerschoppen.
Am 23.10. beteiligten wir uns mit einem Posten bei einer Behindertenrally (Autorally mit Behinderten und Nichtbehinderten). Unsere Gruppe betreute den Posten „Zelt aufstellen“ bei der St. Martinskirche in Ludesch. Weitere Posten waren unter anderem: Quiz, Erste Hilfe, Kochen, Nibelungensage, Naturkunde,…
Am 24.12. organisierten die Caravelles erstmals einen Kinderhort im Pfadfinderheim, um die Eltern an diesem Tag ein bisschen zu entlasten.

1989
Dieses Jahr war der Sanierung unseres Pfadfinderheimes gewidmet. Im Jahr 1971 wurden zur Isolierung der Wände Baumwollabfälle und Pappkarton verwendet. Dementsprechend kalt war es im Winter. Deshalb wurden die Wände neu isoliert, neue Fenster und Fensterläden eingesetzt und die Außenfassade neu verkleidet.
Sonstige Aktivitäten in diesem Jahr waren der Kindersportnachmittag mit anschließendem Dämmerschoppen am 01.07., der Verkauf von gebrauchtem Spielzeug für die Aktion „Licht ins Dunkel“ am 02. und 09.12. und der Kinderhort am 24.12. Am 24. starteten wir spontan eine Schokoladesammelaktion für Rumänien. Bei Fritz Schnetzer zuhause wurde alles zu Paketen verpackt. Doch die Ludescher spendeten nicht nur Schokolade, sondern auch eine Menge Lebensmittel und Geld. Die gesammelten Güter und das Geld lieferten wir in der Walgaukaserne ab, von wo es dann weitergeleitet wurde. Diese spontane Aktion wird allen Beteiligten unvergesslich bleiben. An diesem Abend ging jeder der mitgeholfen hatte mit einem sehr guten Gefühl nach Hause. Zu unserer Freude wurden wir sogar bei „Licht ins Dunkel“ erwähnt.

1992
Am 23.04. brannte infolge Brandstiftung der Holzschopf komplett ab. Auch der Dachstuhl und der Wi/Wö-Raum wurden schwer beschä- digt. Anstelle des Holzschopfes wurde ein neuer Trakt aufgemauert, der zwei zusätzliche Räume schuf.
In der nur halbjährigen Bauzeit konnte das Pfadfinderheim am 26./ .27. 08. der Öffentlichkeit präsentiert werden. Unter dem Motto „Spiele – Kreativität – Lagerromantik“ wurden Kinder, Jugendliche und Eltern zu einem Spiele- und Abenteuerwochenende eingeladen.  Am Abend gab es ein Lagerfeuer mit Überstellungs- und Versprechensfeier.
Im September wurden auf Initiative von Christian Wucher die Altpfadfinder gegründet.
Am 24.12. beteiligte sich unsere Gruppe erstmals bei der Verteilung des Bethlehmlichtes in Ludesch. ATS 25.000 konnten an „Licht ins Dunkel“ überwiesen werden.

1993
Die diesjährige Georgsaktion wurde zugunsten des Projektes „MIR – Dorf des Friedens“ durchgeführt.
Am 12.05. organisierten die Leitern einen Elterninformationsabend mit dem Ziel einige Eltern für die Mitarbeit in unserer Gruppe zu gewinnen. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, konnten wir als Ergebnis doch einen Heimwart, eine Scout Shop-Betreuerin, einen Zeltwart und eine Kuratin im Elternrat begrüßen.
Die Ludescher Explorer verbrachten vom 23.07. – 02.08. gemeinsam mit den Ca/Ex der Gruppe Altenstadt ein Radlager in der Normandie/Frankreich.
Bei der Eröffnung der Beschützenden Werkstätte der Caritas am 01.10. organisierten die Pfadfinder einen Spielenachmittag.
Das „Klösla“ wurde erstmals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt, um dem Nikolaus genug Zeit für seine Hausbesuche zu geben.

1995
Die Altpfadfinder organisierten am 24.06. ihr erstes Waldfest, das ein voller Erfolg wurde.

1996
Die Pfadfindergruppe Ludesch feiert vom 07. – 09.06. ihr 50-jähriges Jubiläum.

1999
Die Gu/Sp verbringen gemeinsam mit den Gruppen Nüziders, Bludenz und Montafon das Sommerlager in Tulln/Donau (NÖ). Einer der Höhepunkte war sicherlich der der Ausflug nach Wien.

2000
Das diesjährige Sommerlager der Gu/Sp findet gemeinsam mit der Pfadfindergruppe Bludenz in Naturn/Südtirol statt.

2001
Höhepunkt diesem Jahres war die Teilnahme der Gu/Sp und der Ca/Ex am b.open – national Jamboree in St. Gilgen/Wolfgangsee an dem knapp 6000 Pfadfinder aus der ganzen Welt teilnahmen.